Interview: „Wir werden langfristig eine Kreislaufwirtschaft etablieren“

Ende Juni hat Robert Kraemer sein neues Werk in Liethe/Rastede eröffnet. Während neue Werke oft in Asien gebaut werden, hat sich das Unternehmen bewusst für Deutschland als Produktionsstandort entschieden. Die neue Produktionstätte ist keine zwei Kilometer vom bisherigen Standort entfernt. Die Redaktion von FARBE UND LACK hat anlässlich der Neueröffnung mit Dr. Martin Watzke, einem der beiden Geschäftsführer, gesprochen. Interview von Silke Karl

Martin Watzke ist Geschäftsführer bei Robert Kraemer
Martin Watzke ist Geschäftsführer bei Robert Kraemer
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Weshalb hat sich Robert Kraemer entschieden, ein neues Werk zu bauen?

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Das bestehende Werk am alten Standort war in die Jahre gekommen, so dass die stetig ansteigenden Anforderungen an die Produkte nicht mehr zufriedenstellend erfüllt werden konnten. Und da wir am alten Standort keine Möglichkeit der Modernisierung mehr hatten, haben wir uns zu einem Neubau entschlossen.

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Wie hoch war die Investitionssumme?

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Wir haben eine signifikant zweistellige Millionensumme in die neue Produktionsstätte investiert.

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Mit welcher Kapazität können Sie im neuen Werk produzieren? 

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Die Größe der Reaktoren beträgt zwischen 2,5 t und 20 t. Teilfüllungen sind auch möglich, sodass Ansatzgrößen von 500 kg bis 20 t stufenlos skaliert werden können. Es können feste, flüssige und pulverförmige Rohstoffe verarbeitet werden. Die Temperaturprofile sind von Raumtemperatur bis 270 °C ausgelegt. Die Kapazität beträgt insgesamt ca. 5000 t/a mit Ausbaureserve. Neben den bereits installierten Kesseln befindet sich eine Freifläche für weitere, die ohne Probleme eingebaut werden können.

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Auch die Gebäude insgesamt sind so aufgebaut, dass wir sie bei Bedarf modular erweitern lassen können. So könnten die Kapazitäten weiter hochskaliert werden.

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Erreichen Sie die maximale Auslastung in Stufen oder geht es direkt mit dem Maximum los?

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Wir haben ein breites Portfolio an Produkten, welches schrittweise zum neuen Standort wechseln wird. Wie lange dieser Prozess dauern wird, können wir noch nicht sagen. Aber es wird sicher mehrere Monate in Anspruch nehmen.

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Was hat Sie bewogen, das neue Werk so nah am alten erbauen zu lassen?

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Wir wollten die Standorte nicht zu stark auseinanderreißen. Es stand für uns außer Frage, z. B. einen Teil ins Ausland zu verlagern. Perspektivisch wollen wir die Standorte jedoch wieder zusammenzuführen.

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Was erwarten Sie von der neuen Anlage?

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Wir erwarten, in Zukunft diese Anlage mit nachhaltigen Produkten auslasten zu können. Außerdem denken wir, dass zukünftige Entwicklungen – soweit wir diese voraussehen können – mit dieser Anlage abgedeckt sind.

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Wie bewerten Sie die derzeitige Lage biobasierter Lacke und deren Rohstoffe?

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Wir werden langfristig eine Kreislaufwirtschaft etablieren und uns nachwachsenden, nachhaltigen Rohstoffen zuwenden müssen. Daher wird der Bereich biobasierter Rohstoffe zwangsläufig wachsen müssen. Das bedeutet, dass eine Ausbaufähigkeit in diesem Bereich definitiv gegeben ist.

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Wo liegen Ihrer Meinung die Herausforderungen und wo die Chancen?

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Eine der Herausforderungen hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft sehe ich in den Beschichtungen für Verpackungen, sodass diese in Zukunft komplett recycelt werden können.

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Sehen Sie einen Wandel in der Verwendung bestimmter Rohstoffe? Wenn ja welchen? Wie bewerten Sie diesen?

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Die Lebenszyklen von Produkten werden schneller. Wir müssen hier am Puls der Zeit bleiben.

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