Labore entdecken: Maus-Tag 2024 an der Hochschule Esslingen

Wer kennt Sie nicht – die Sendung mit der Maus? Seit vielen Jahren lädt die Maus Institutionen und Unternehmen ein, Anfang Oktober den „Türen auf mit der Maus“-Tag zu begehen und Türen zu öffnen, die normalerweise für Kinder verschlossen sind.

Ein Blick ins Chemielabor: Kinder experimentieren mit bunten Flüssigkeiten und lernen spielerisch die Grundlagen von Chemie und Lacktechnologien kennen. Quelle: Hochschule Esslingen

Der Studiengang Chemieingenieurwesen / Farbe &Lack der Hochschule Esslingen ist dieser Einladung jetzt zum zweiten Mal gefolgt: Gleich drei spannende Türen öffneten sich für 53 Kinder und Jugendliche.

Farbkreisel und kräftige Bewegungen in der Lavalampe

Leuchtende Augen gab es gleich zu Beginn bei den Jüngsten, als sie das Chemielabor betraten. Allerhand Glasgeräte, Kolben und Reagenzgläser mit bunten Flüssigkeiten warteten darauf, von neugierigen Kindern in Beschlag genommen zu werden. Aus bunten Schokolinsen entstanden in Petrischalen wunderschöne Farbkreisel, Zitronensäure und Soda sorgten für kräftige Bewegung in der Lavalampe aus Lebensmittelfarbe und Speiseöl. Eine Etage höher im Lacklabor erfuhren die Kinder und Jugendlichen, wieso manche Substanzen auf bestimmten Oberflächen gut haften und andere wiederum gar nicht.

Eigenen Nagellack herstellen

Insgesamt 15 Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren konnten hinter der Maus-Tür zum Lacklabor ihre eigenen Nagellacke herstellen und ein paar grundlegende Erfahrungen zum Thema Haftung und Benetzung erfahren. Dabei stand der spielerische Umgang und die Kombination von Bindemitteln und Farbstoffen im Mittelpunkt. Es standen unterschiedliche Bindemittel zur Verfügung, von einfachen Dispersionen bis zu Schellack. Außerdem konnten Lebensmittelfarben, Pigmentpasten und auch Glitzerpigmente wild gemischt und der Einfluss auf die Lackeigenschaften und –farben erforscht werden.

Manche Kinder arbeiteten mit labortypischer Sorgfalt, andere kosteten die Farbgestaltung in vollen Zügen aus, aber alle hatten ihren Spaß.

Faszinierende Mikrowelt

Insgesamt 23 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 14 Jahren konnten die faszinierende Mikrowelt mit Hilfe von unterschiedlichen Mikroskopen entdecken. Mit einem modernen digitalen Lichtmikroskop konnten sie unter anderem die Unterschiede zwischen Salz- und Zuckerkristallen untersuchen, die bunte Vielfalt von Meeressandkörnern bewundern, die Details der Facettenaugen einer Biene und die Struktur der Flügel eines Schmetterlings entdecken.

Sie haben gesehen, wie ein wasserabweisendes Material, das nie nass wird, „unter der Lupe“ aussieht und hatten die Gelegenheit vergrößerte Aufnahmen von Gegenständen, die sie von zu Hause mitgebracht haben, vor Ort zu untersuchen: unterschiedliche Blätter, Hasen- und Katzenhaare, Teile von einem Spinnengewebe, von einer Garnelenhaut, von einem Fingernagel. Außerdem haben sie an einem Rätselspiel mit Bildern vom Elektronenmikroskop teilgenommen, bei dem sie unter anderem das Aussehen von Bakterien, Pilzen und Pollen entdeckt haben.

Mangelndes Interesse an den MINT-Fächern? Davon war an diesem Tag nichts zu spüren. Alle Programmpunkte waren restlos ausgebucht, und es hätten noch weitaus mehr Plätze vergeben werden können. Mit der Teilnahme an solchen Thementagen möchte der Studiengang die Kinder und Jugendlichen für die Naturwissenschaften und speziell für die Farben und Lacke begeistern. Als die Kinder am Ende gefragt wurden, welches Experiment denn jetzt das Beste gewesen sei, war die Antwort ganz klar: „Alles!“

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