Biobasierte Beschichtungen: Wachsender Marktanteil, unklare Definition

Die Nachfrage nach biobasierten Beschichtungen nimmt branchenübergreifend zu, was auf den wachsenden Fokus auf Nachhaltigkeit und den zunehmenden regulatorischen Druck für umweltfreundliche Alternativen zurückzuführen ist. Obwohl biobasierte Systeme derzeit nur einen geringen Anteil am Beschichtungsmarkt haben, sind Expert:ommen optimistisch, dass in den kommenden Jahren ein erhebliches Wachstumspotenzial besteht.

Experten schätzen das Wachstumspotenzial des Marktes für biobasierte Beschichtungen und beleuchten dabei Chancen sowie Herausforderungen. Quelle: malp - stock.adobe.com

Der Markt für biobasierte Beschichtungen befindet sich noch in der Entwicklung, wobei mehr als die Hälfte der Branchenexpert:innen den Marktanteil auf weniger als 5 % schätzt. Dennoch glaubt die überwiegende Mehrheit der Expert:innen, dass biobasierte Beschichtungen in den nächsten fünf Jahren ein deutliches Wachstum verzeichnen werden. Zu den treibenden Kräften hinter diesem erwarteten Wachstum gehören die gestiegene Nachfrage der Verbraucher:innen nach nachhaltigen Produkten, der Einfluss des Klimawandels auf die Unternehmensziele und die zunehmende Einführung von Vorschriften wie dem Green Deal der EU, der auf mehr Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Fertigung drängt.

Branchenführer von Unternehmen wie Covestro, Auro und Allnex sowie akademische Expert:innen betonen, wie wichtig es ist, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verfeinern und eine klare Definition von „biobasiert“ zu schaffen, um Verwirrung zu vermeiden und eine breitere Akzeptanz zu ermöglichen. Laut einer im März 2024 durchgeführten Umfrage von FARBE UND LACK ist eine Mehrheit der Befragten (74 %) der Meinung, dass biobasierte Beschichtungen überwiegend aus erneuerbaren, biobasierten Rohstoffen formuliert werden sollten, wobei die Meinungen über den erforderlichen Prozentsatz auseinandergehen.


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Obwohl biobasierte Beschichtungen oft als nachhaltiger wahrgenommen werden, ist der Übergang zu diesen Materialien nicht ohne Herausforderungen. Haltbarkeit, Kosteneffizienz und Leistung sind nach wie vor die größten Hindernisse für eine breite Akzeptanz. Die Beschichtungsindustrie konzentriert sich darauf, Lösungen zu finden, um die Leistung biobasierter Alternativen zu verbessern, ohne dabei Kompromisse bei Eigenschaften wie Haftung, Korrosionsbeständigkeit und Witterungsbeständigkeit einzugehen. Darüber hinaus sind die Steigerung der Produktion und die Senkung der Kosten entscheidend für die Erreichung der Wirtschaftlichkeit.

Nachhaltigkeit und Innovation in der Forschung und Entwicklung

Die Forschung und Entwicklung im Bereich biobasierter Beschichtungen konzentriert sich derzeit sowohl auf Nachhaltigkeit als auch auf Leistungssteigerung. Die Bemühungen zielen darauf ab, erneuerbare Rohstoffe und pflanzliche Verbindungen zu beschaffen, um traditionelle petrochemische Rohstoffe zu ersetzen. Die Integration erneuerbarer Materialien treibt nicht nur die Produktinnovation voran, sondern bietet auch Widerstandsfähigkeit gegen Marktschwankungen und regulatorische Änderungen.

Ein Innovationsbereich ist die Verwendung von Nicht-Isocyanat-Routen und Energiehärtungsmethoden, die darauf abzielen, die Umweltauswirkungen der Beschichtungsproduktion zu reduzieren. Der Massenbilanzansatz, der einen Übergang zu erneuerbaren Materialien ermöglicht und gleichzeitig die Produktionskosten unter Kontrolle hält, gewinnt als skalierbare Lösung an Beliebtheit.

Zusammenarbeit in der Industrie: ein Schlüssel zur Weiterentwicklung biobasierter Beschichtungen

Die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, Rohstofflieferanten und Beschichtungsunternehmen ist für die Weiterentwicklung der Technologie hinter biobasierten Beschichtungen von entscheidender Bedeutung. Durch die Zusammenarbeit können diese Interessengruppen die Entwicklung neuer, nachhaltiger Formulierungen beschleunigen, die den Anforderungen der Industrie gerecht werden, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.

Forschungseinrichtungen steuern wertvolle Erkenntnisse aus der Materialwissenschaft bei, während Lieferanten Zugang zu innovativen biobasierten Verbindungen bieten. Beschichtungshersteller wiederum geben praktisches Feedback zur Leistung dieser Innovationen in realen Anwendungen. Dieser kooperative Ansatz ist der Schlüssel zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen und zur Sicherstellung der Skalierbarkeit biobasierter Beschichtungen.

Da die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen weiter steigt, sieht die Zukunft für biobasierte Beschichtungen vielversprechend aus. Mit kontinuierlicher Innovation, verbesserten regulatorischen Rahmenbedingungen und verstärkter Zusammenarbeit ist die Branche bereit für eine bedeutende Expansion und trägt dazu bei, den Übergang zu nachhaltigeren Beschichtungen in einer Vielzahl von Anwendungen voranzutreiben.

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